GÖD-Justizwachegewerkschaft schlägt mit Dienststellenversammlung in Simmering Alarm – drei Stunden Betriebsruhe als klares Signal

UTL: Großer Unmut in der Belegschaft: Die Belastungsgrenze im Jugendvollzug ist überschritten – die Kolleg:innen fordern spürbare Verbesserungen und echte Entlastung.

Scharfe Kritik an den aktuellen Zuständen im Straf- und Maßnahmenvollzug kommt vom Vorsitzenden der GÖD-Justizwachegewerkschaft, Norbert Dürnberger:
„Wenn wir im Jugendvollzug unsere Standards nicht mehr einhalten können – insbesondere die lückenlose Trennung von Erwachsenen nicht gewährleistet ist – sind das eindeutige Alarmsignale, die man sehr ernst nehmen muss.“

Als deutliches Zeichen des Protests fand heute in der Justizanstalt Wien-Simmering eine Dienststellenversammlung statt. Von 08:00 bis 11:00 Uhr ruhte der gesamte Betrieb. Der Unmut unter den Kolleg:innen ist groß, betont Dürnberger – nicht zuletzt wegen der steigenden Belegszahlen, die zu massiven Spannungen in den Justizanstalten und forensisch-therapeutischen Zentren führen.

„Wenn Hafträume mit Zusatzbetten belegt werden müssen, ist das ein klares Zeichen für Überlastung. Die Sorge unter den Kolleg:innen ist besonders vor den Sommermonaten aufgrund des Personalmangels groß – denn die Lage ist ohnehin angespannt, und interne Verlegungen kaum möglich“, warnt Dürnberger und schließt sich der Kritik von Volksanwältin Gaby Schwarz an den unhaltbaren Zuständen im Jugendvollzug an.

Zusätzlichen Druck verursacht auch der schleppende Start der neuen Justizanstalt Münichplatz, die eigentlich Entlastung bringen sollte. „Stattdessen trägt nach wie vor die Justizanstalt Simmering den Großteil der Belastung – sehr zum Ärger der Kollegenschaft“, so der Vorsitzende der GÖD-Justizwachegewerkschaft.

Dürnberger richtet einen klaren Appell an die politischen Verantwortlichen:
 „Die Kolleginnen und Kollegen fordern dringend Verbesserungen. Es braucht jetzt rasches Handeln und Maßnahmen, die spürbare Entlastung bringen. Einsparungen oder ein „Weiter wie bisher“ sind keine Option. Diese Situation darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden – es geht auch um die Sicherheit unserer Kolleg:innen.“

Rückfragen und Kontakt

Norbert Dürnberger
Vorsitzender der Justizwachegewerkschaft
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